"Der Serienstart im Fernsehen verläuft trotzdem enttäuschend. Wer weiß, was aus dem TV-Mundl geworden wäre, hätte nicht die "Krone" publikumswirksam gegen ihn polemisiert. In der Ausgabe vom 24. August 1976 legt sie los: "Ist die Familienserie in FS 1 zu ordinär für das Fernsehen? Immer heftigere Proteste!" Dann werden die Leser animiert, beim ORF-Kundendienst zu protestieren: "Mitten im Sommer wird eine Fernsehserie zum Tagesgespräch: ,Ein echter Wiener geht nicht unter’ (heute wieder um 20 Uhr in FS 1), empört viele Fernseher und hat eine beachtliche Protestwelle ausgelöst. Nach der ersten Sendung gab es beim ORF-Kundendienst nur 97 Beschwerden (bei fünf positiven Urteilen), nach der zweiten Sendung zählte man schon 225 negative Stimmen und für heute rechnet man im ORF mit neuen vehementen Reaktionen."
Wenig später scheint dem "Krone"-Redakteur zu dämmern, dass sich die Kampagne totläuft. "Steigen auch die Befürworter der TV-Serie ,Ein echter Wiener geht nicht unter’ auf die Barrikaden? Nach der dritten Folge meldeten sich über 200 Pro-Stimmen beim ORF-Kundendienst. Trotzdem: Die Zahl jener Fernseher, denen die Sendung nicht gefällt, ist noch immer doppelt so hoch."
Dann der Schwenk: "Während einem Teil der TV-Zuschauer Mundl Sackbauer und seine Familie für den Bildschirm viel zu ordinär sind, unterhält sich der andere Teil bei diesem Spiel köstlich. Der Meinungsstreit geht quer durch ganze Familien. Mundl hat gute Chancen, eine so berühmte Figur wie einst ,Der Herr Karl’ zu werden."
Das Publikum hat zu diesem Zeitpunkt schon längst entschieden: Mundl ist Kult! Die Fernsehzeitschrift "Hör zu" zieht in Heft Nr. 35/1976 das Resümee: "Nach dieser hervorragenden Serie werden sicherlich drei echte Wiener nicht untergehen: der Autor Ernst Hinterberger, der Regisseur Reinhard Schwabenitzky und Hauptdarsteller Karl Merkatz."