»Das war beim René seiner Taufe. Eie fesche Runde. Besonders der Schani-Onkel mit seinem Fotoapparat.«

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KOLUMNEN 2008

Keiner wird jünger, eh klar!

Aus ist aus. Ende ist Ende.

Im Tod sind alle gleich, oder?

Kaputt in der Aprikose

Verliebt, verlobt, geschieden

Wiedergeburt? Nein, danke!

Dauerlaufen out, Joggen in

Bier-Papa und Bio-Mama

Du narrischer Kastanienbaum

Träume sind Schäume

Bu bist Buddhist?

Nix Bim-Bim, sondern plem-plem

KOLUMNEN 2009

Links oder rechts, das ist die Frage

Am Ende des Tages

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Sein Glück ist ein Vogerl

Bewegliches und Jenseitiges

Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr

Lieber Franzi, ich bin hackenstad!

Gehen echte Wienerinnerin unter?

Keine Siege ohne Niederlagen

Lachen will gelernt sein

Asche zu Asche, Staub zu Staub

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

KOLUMNEN 2010

Sein Schmäh is ned deppert

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Achtung: Info-Flut!

 

Aus ist aus. Ende ist Ende

ECHTE WIENER GEHEN NIE UNTER.

Karli Sackbauer alias Klaus Rott erzählt, wie ärgerlich es ist, wenn man die Losungswörter von Sparbüchern nicht kennt, und warum er glaubt, kein Trottel zu sein.

Mir ist klar, meine heutige Gschicht passt nicht so richtig zum Fasching, eigentlich gar nicht, nicht einmal zu so einem kurzen, wie wir ihn heuer haben. Aber ich hab gesagt, dass ich diesmal
vom Schani-Onkel was erzählen werde, und wenn sich der Karli was vorgenommen hat, dann bleibt es dabei. Eh klar!

Der Schani-Onkel. In den letzten Jahren war der eine große Hilfe, richtig nützlich war er, der Schani-Onkel. Die Irmi hat sich immer riesig gefreut, wenn er mit beiden Kindern in den Wurstelprater ist. Jesuitenwiese, Hauptallee und so. Gut, ich hab mich mehr über die Sparbücher gefreut, die er für den René und die Petra eröffnet hat. Gestorben ist er dann plötzlich. Nierenversagen. Ja, und kein Mensch hat die Losungswörter von den Sparbüchern gewusst. Der Papa, goschert wie immer, hat gesagt: „Das mach ich schon, ich bin ja sein Bruder.“ Einen Schmarren haben sie ihm die Losungswörter gesagt. Kalte Füße hat er sich auf der Bank geholt. Jeden Tag ist der Papa auf die Bank gegangen, immer in eine andere Filiale, eh klar. Gut, nach zwei Wochen hat der Papa immerhin gewusst, dass beide Sparbücher das gleiche Losungswort haben und dass es ein Name ist. Also genau genommen zwei Namen, ein Familienname und noch was. Dann ist er aber angestanden. Die Mama hat gemeint, der Wickel mit den Sparbüchern, der kommt daher, weil die Leute ihren Tod verdrängen. Hörst Mama, was soll des, hab ich gesagt. Ich verdräng keinen Tod, ich denk nur nicht daran. Oder soll ich jeden Tag meinen Partezettel schreiben? Oder einmal in der Wochen auf den Zentralfriedhof fahren und probeliegen?

Aus ist aus. Ende ist Ende. Man will nicht ewig an die Gruben und die Würmer denken. Ich hab einmal in Tirol auf einem Grabstein gelesen: „Hier ruht Maria Fiedlerin – Tot ist tot, und hin ist hin!“ – Na ja, und wahr ist es. Das Begräbnis vom Schani war sehr schön. Mit Pfarrer, Orgel und allem Drum und Dran. Der Schani hat ja nichts ausgelassen, der Witwentröster. Auch im Spital noch hat er sich den Pfarrer kommen lassen für die letzte Ölung. Bitte, und wer hat dann die Sparbücher geknackt? Wer? Ich, bitte! Der Karl! Ich hab nämlich festgestellt, dass die Spar-bücher am 2. Jänner eröffnet worden sind. Am 2. Jänner, also einen Tag nach dem Neujahrskonzert, was der Schani so gern im Fernsehn angeschaut hat. Und der Karli hat kombiniert: Schani-Onkel, Johann Strauß! Na, Bingo, das Losungswort war: Strauß Schani! Na ja, ein Hirn muss man haben. Ich hab zwar manchmal blöde Ideen, aber ein Trottel, wie der Papa sagt, bin ich bestimmt nicht. Oder?

 

VORmagazin Februar 08