Verliebt, verlobt, geschieden
ECHTE WIENER GEHEN NIE UNTER.
Karli Sackbauer alias Klaus Rott erzählt, warum er von zu viel Toleranz nichts hält, und wie Männer mitunter mit zweierlei Maß gemessen werden.
Wie sich ihr Schwiegersohn vertschüsst hat, da war die Mama damals schon sehr unglücklich. Auch die Hanni hat gewaltig an der Scheidung gekiefelt. Ich hab zu ihr gesagt: „Madl, kränk dich nicht, das Heiraten ist eine Lotterie, wie 6 aus 45. Fast alle spielen mit – und wer macht schon einen Haupttreffer?“ Ich sag ja immer: Wenn einer heute 50 Jahr alt und noch nicht geschieden ist, der war nie verheiratet. Ist doch so?
Apropos, Scheidung: Mein Bub, der René, ist leider auch kein Eheweltmeister. Er hat sich eingebildet, dass er das Mädl heiraten will. Ich war skeptisch. Man wird mit den Jahren nicht unbedingt zum Frauenkenner, aber zum Menschenkenner. Andererseits hab ich toleranter sein wollen, als wie der Irmi ihre Eltern damals bei mir. Scheißtoleranz. Nein hätte ich sagen sollen! Er heiratet sie. Sie wird schwanger. Und kurz nach der Geburt von meinem Enkerl ist es losgegangen mit der Fremdgeherei. Ich hab gesagt:„Gib der Frau den Weisl. Auch in der Ehe gilt das Gesetz von Ende und Schrecken: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ Die Scheidung war eine aufgelegte Sache. Der Papa und ich, wir müssen auf den Scheidungsrichter einen sehr guten Eindruck gemacht haben, denn der René hat das Sorgerecht bekommen. Und jetzt kommt es, seine Ex, dieses moralische Vakuum, hat noch auf die Besuchstage verzichtet. Jetzt ist sie..... was weiß ich...hoffentlich weit weg und bleibt auch dort. Wir helfen jetzt alle zusammen. Am Wochenende ist der Gschropp bei seinem Vater, und unter der Wochen teilen wir ihn uns – konkret, die Mama und die Irmi. Aber ich hab gesagt: „Entweder sind wir eine Familie oder nicht.“
Dauerzustand kann das natürlich nicht sein, so ein allein erziehender Sohn. Aber es ist halt nicht einfach für einen geschiedenen Mann wieder einen Partner zu finden, vor allem, wenn man ein Kind hat. Gleich nach der Scheidung hab ich zu ihm gesagt: „Schau, vielleicht kommst hinein in die ORF Sendung „Heiratsgeschichten und Liebessachen“. Auch hab ich ihm geraten, er soll Annoncen lesen. Das hat er gemacht. Eine war vielversprechend: Kind kein Hindernis. Dann haben sie sich ge-troffen. Kommt er ganz aufgeregt: „Papa, Papa, das lässt sich irrsinnig gut an, du musst mir helfen.“ Er hat gemeint, ich soll ihm meine zwei Kabarett-Karten für den Roland Düringer geben, da kann er sich bei der Frau hineintheatern, wenn er für eine ausverkaufte Vorstellung zwei Karten hat. Ich hab die Karten zum Geburtstag von der Irmi geschenkt kriegt. Die steht nämlich irrsinnig auf den Düringer. Nur: wenn ich so rede, wie der, dann sagt sie immer: „Karli, bitte, rede nicht so ordinär.“