Lachen will gelernt sein
Karli Sackbauer alias Klaus Rott erzählt, wie sehr er und seine Kinder vom gesunden Lachen überzeugt sind und wie sein Vater Mundl größte Lach-Workshop-Resistenz bewiesen hat.
Das haben sie sicher mitgekriegt, dass die Zeitung, die sie grad in der Hand haben, im letzten Monat ein mehrtägiges Lachfestival auf die Beine gestellt hat. Damit den Wienerinnen und Wienern nach dem Urlaub, wenn sie sauer sind, weil sie wieder hackeln müssen, das Lachen nicht vergeht, haben sich die einiges einfallen lassen. In der Stadthalle waren Kabarettisten aus Germanien unterwegs, am Rathausplatz verbilligte Zirkusvorstellungen für Kinder, und, und, und!
Ich wollte den Papa überreden, dass er bei einem Lach-Yogakurs, den die auch im Programm g’habt haben, mitmacht. „Papa, die bringen dir bei, dass du lachst, auch wenn du nichts zum Lachen hast. Und Lachen, Papa, ist enorm wichtig. Der Charly Chaplin hat schon gesagt, dass ein Tag, an dem man nicht gelacht hat, ein verlorener Tag ist.“ Das hat ihn überhaupt nicht beeindruckt, er wollte von mir nur wissen, in welchem Stummfilm der Chaplin diese Weisheit verzapft hat. Dann hat er noch gemeint, dass der Buster Keaton von dem Spruch seines Stummfilmkollegen nicht viel gehalten haben dürfte, denn der Buster Keaton hat ja überhaupt nicht gelacht und man hat nie was davon gehört, dass der wegen verlorener Tage eine Verlustanzeige gemacht hätte.
Es ist erwiesen, dass Lachen sehr gesund ist. Gegen Stress soll es sehr gut sein, denn beim Lachen werden Glückshormone ausgeschüttet. Das Immunsystem soll auch durch Lachen gestärkt werden. Der Papa hat dann wissen wollen, ob, wenn man über schweinische Witze lacht, dann das Immunsystem speziell gegen die Schweinegrippe gestärkt wird. Auf diese Weise könnte man sich viel Geld ersparen, hat er gemeint, weil das eindeutig billiger wäre, als jede Schutzimpfung. Der René und die Petra haben dann auch noch ihr Wissen zum Thema “Gesundes Lachen“ beigesteuert. Dass das Herzinfarktrisiko halbiert wird, dass es für Lunge und Herz anregend sein soll. Auch dass Lachen gegen Verstopfung und Kopfschmerzen hilft, hat die Petra gewusst. Der Papa hat nur stoisch bemerkt: „Wenn man Euch zuhört, wundert man sich, warum die Gebietskrankenkasse die Kosten für Kabarettkarten nicht übernimmt.“ „Opa“, hat die Petra gemeint, „Lachen ist wie innerliches Jogging für den Organismus und Balsam für die Seele.“ „Was brauch ich ein innerliches Jogging, ich tu ja äußerlich auch nicht joggen.“
Auch dem René sein Hinweis, dass auch viele Muskeln beim Lachen angeregt werden, speziell die Bauchmuskeln, hat den Papa nicht überzeugen können, dass für ihn ein Lach-Workshop eine gute Sache wäre. „Blödsinn! Bauchmuskeln vom Lachen! Wenn das stimmt, dann müsste der Schwarzenegger in seiner Jugend in der Steiermark aber sehr viel zum Lachen g’habt haben.“