Keiner wird jünger, eh klar!
ECHTE WIENER GEHEN NIE UNTER.
Karli Sackbauer alias Klaus Rott erzählt, warum er seine Kinder René und Petra genannt hat und wie bei seinem dreißigstn Geburtag Vater Mundl total auszuckte.
Gestern hab ich Geburtstag gehabt. Wie alt ich worden bin? Also, der Fünfzigste war es nicht mehr, der Sechzigste auch noch nicht. Mit einem Wort, Karli Sackbauer, ein Mann in den besten Jahren. Oder wie beim Käse: sehr reif, aber noch nicht schimmlig.
Übrigens: Bei meinem dreißigsten Geburtstag, da hat es einen Riesentanz geben. Ich hab mir damals gewünscht, dass man in Zukunft nicht mehr Karli zu mir sagt. Ich hab das Gefühl gehabt, das „i“ untergräbt meine Autorität. Immerhin hab ich da-mals schon zwei Kinder gehabt und beim „Konsum“ war ich Lagerleiter. Ein Mann mit Verantwortung und noch immer Karli? Bei der Jause, da hab ich gesagt: „Leute, aufgepasst, ab heute ist Karli passé, ab heute gilt Karl.“ Frage nicht, der Papa, der hat durchgedreht. „Spinnst du? Dreißig Jahre hab ich Karli gesagt, und jetzt verlangst, dass ich Karl sag, da kannst ja gleich verlangen, dass ich Viktor oder Hugo zu dir sage! Einen Namen ändert man nicht!“ Also, ich bin ganz cool blieben. Eiswürfeln hätte ich schiffen können. Irrtum hab ich gesagt! Irrtum! Was ist denn mit den Päpsten, hab ich ihn gefragt, die kommen auch nicht als Johannes der 23. oder Pius der 12. auf die Welt. Nein, wenn die gewählt sind, die Päpste, dann sagen die am nächsten Tag „ab heute heiße ich so und so!!“ Dem Papa hat es kurz die Rede verschlagen, dann hat er gesagt: „Du bist kein neuer Papst, sondern ein alter Trottel.“ Ich hab ihm erklärt, dass auch Mönche und Nonnen, wenn sie ins Kloster gehen, dass die sich umbenennen, ja so, Schwester Elisabeth, Bruder Johannes! Der Papa: „Gut, gut, wenn du ins Kloster gehst, dann sag ich Bruder Karl zu dir – aber meine Wohnung ist kein Kloster, daher bist nicht mein Bruder, sondern mein Bua, der was ein Trottel ist, und das ist der Karli!“ Papa, hab ich ihn gefragt, was ist denn so schlimm dran, wenn ich mir zu meinem dreißigsten Geburtstag wünsch, dass man in Zukunft nimmer Karli sagt? Der Papa: „Und wenn mein Wellensittich, der Schurli, einen runden Geburtstag hat, ah, dann soll ich Schurl zu ihm sagen und zur Irmi Irm und zur Toni – Ton?“ Das Ganze war damals ein Flop, eine Megabrezen.
Die Moral: In einer Familie, wo die Leute zueinander Mundi, Toni, Hanni, Karli, Franzi, Schani, Irmi, Schurli sagen, da kommst du mit so einer Idee einfach nicht durch. Aber jetzt werden sie verstehen, warum ich meine Kinder René und Petra genannt habe. Dem Papa sein Bruder, der Schani Onkel, der hat Verständnis für mich gehabt. Apropos, Schani Onkel:
Von ihm erzähl ich das nächste Mal. Bis bald! Pfiat euch!